Aktualisiert am 13.01.23
Hallo.
Schön, dass du hier bist.
Wusstest du, dass die Fructoseintoleranz in Deutschland die häufigste Lebensmittelunverträglichkeit ist?
Jeder dritte Deutsche hat Probleme damit und viele wissen das nicht einmal!
In diesem Artikel erkläre ich dir:
- was Fructose eigentlich ist,
- warum nicht die natürliche Fructose das eigentliche Problem ist,
- was in deinem Körper im Vergleich zu einem „gesunden“ Körper genau passiert, wenn du es nicht verträgst,
- warum eine Fructoseintoleranz depressiv machen kann,
- was die Gründe für diese Störung sind und
- was du tun kannst, ja genau! Diese Intoleranz kannst du nämlich heilen, oder zumindest mildern!
Konnte ich dein Interesse wecken? Ok, dann lass uns starten.
Was ist Fructose?
Der Begriff „Fructose“ kommt, wie so oft, aus dem Lateinischen: „Fructus“ und bedeutet „Frucht“.
Fructose ist eine natürliche Zuckerform, die ein Bestandteil von Früchten ist. Man findet sie besonders in Früchten, wie Beeren, Kernobst oder auch Honig.
Doch warum soll sie nun ungesund sein, wenn es doch natürlicher Fruchtzucker ist, könnte man meinen. Früchte sind ja sehr gesund und wir sollen genug davon essen?!
Nun, man findet Fructose aber nicht nur in Früchten, sondern z.B. auch in ganz normalem Haushaltszucker. Er besteht nämlich zu 50% aus Fructose und 50% aus Glucose. Glucose kennt man auch als "Traubenzucker".
Fructose und Glucose sind sich ziemlich ähnlich: Sie haben nicht nur die gleiche chemische Verbindung, sondern auch die gleiche Kalorienanzahl.
Aber "mit Fructose" klingt halt doch irgendwie natürlicher und gesünder, nicht wahr?
An sich ist der Fruchtzucker gar nicht so schlecht verträglich. Das Problem ist nur die zu hohe Menge, die wir konsumieren. Denn eine zu hohe Menge an Fructose überlastet unseren Darm, weil er nur eine begrenzte Aufnahmekapazität für den Fruchtzucker hat. Der Darm kann nämlich (nur) ca. 25 Gramm Fructose am Tag aufnehmen.
Ab einer Menge von 50 Gramm Fructose am Tag sind sogar bei mehr als der Hälfte der normal gesunden Menschen bereits die Kapazitäten erreicht und sie reagieren kurzzeitig auch mit Fructoseintoleranz-Symptomen.
Das merkst du selbst, wenn du an einem Abend ca. 700 Gramm Weintrauben verdrückst, oder:
- fünf Birnen oder
- sechs Äpfel.
Die Folge ist, du musst aufs Klo! Denn es wirkt abführend.
Fruchtzucker ist nicht gleich Fruchtzucker!
Fructose gibt es nicht nur in Früchten!
Für unseren Körper macht es einen enormen Unterschied, ob wir die Fructose nun als Frucht oder als Kuchen, Gummibärchen oder Cola zu uns nehmen! Denn egal ob:
- Schokoriegel,
- Fertigkuchen,
- Dressings,
- Softdrinks,
- Ketchup,
- Pudding oder
- Essiggürkchen,
sie alle werden industriell hergestellt und von der Lebensmittelindustrie mit Fructose aufgepeppt, bzw. gesüßt.
Viele wissen nichts darüber und im Supermarkt klingt "mit Fruchtzucker" einfach viel gesünder als "mit Zucker". Fruchtzucker ist aber doppelt so süß wie Glucose und deswegen versüßt die Lebensmittelindustrie bereits seit den 70er Jahren alle möglichen Fertigprodukte mit purer Fructose.
Die Schuld trägt also ganz klar die Lebensmittelindustrie, denn so konsumieren wir unbewusst viel mehr Fructose als eigentlich gut für uns wäre.
Die künstliche Fructose HFCS
Wie versüßt denn nun die Lebensmittelindustrie ihre Fertigprodukte genau?
Mit einer künstlich hergestellten Fructose, sie nennt sich „High-Fructose Corn Syrup“ (HFCS). Es wird isoliert und hochkonzentriert hergestellt und ist eine Mischung aus Fructose und Glucose. Die Zutaten dafür sind oftmals gentechnisch veränderte Mais- und Weizenstärke und daher sehr günstig für die Herstellung.
Viel Obst am Tag wäre auch gar kein Problem, wenn nicht auch noch in der Tomatensauce auf der Pizza, in der Limonade und im Fruchtjoghurt Fructose wäre. Manche Gemüsesorten werden sogar extra so gezüchtet, damit sie besonders süß schmecken, so wie die kleinen Cocktailtomaten.
Der Durchschnitts-Amerikaner nimmt mittlerweile sogar bereits 80 Gramm Fructose zu sich.
Was passiert bei der Fructoseintoleranz im Körper?
Es ist etwas ähnlich wie bei der Laktoseintoleranz, nicht der erste Teil aber der zweite Teil im Dickdarm:
Wenn wir z.B. Weintrauben essen, dann wird der darin enthaltene Fruchtzucker in unserem Dünndarm aufgenommen. Das passiert mithilfe von bestimmten "Transportmitteln": Sie holen, quasi wie ein Taxi, das Fructose-Molekül im Dünndarm ab und bringen es durch die Dünndarmwand, wo es dann weiter ins Blut transportiert werden kann. Diese Transportmittel sind so genannte Transporterproteine und werden "GLUT-5" genannt.
Bei Menschen mit einer Fructoseintoleranz liegt hier auch das Problem: Sie haben nur eine begrenze Anzahl an diesen "Taxi"-Transporterproteinen.
Es ist ungefähr so, wie wenn du zeitgleich mit allen anderen Menschen ein Konzert verlässt und ihr gleichzeitig ein Taxi wollt. Es gibt halt nicht genug Taxis.
Die Folge ist: Es kann also nicht die vollständige Anzahl der Fructosebestandteile im Dünndarm aufgenommen werden und was passiert dann?
Wenn du fleißiger Leser meiner Artikel bist, wirst du jetzt schreien: "Sie wandern in den Dickdarm!"
Ja genau so ist es.
Die armen "nicht-abgeholten" Fructose-Moleküle wandern weiter in den Dickdarm, denn alles was der Dünndarm nicht aufnehmen kann, bekommt der Dickdarm ab.
Im Dickdarm angekommen, passiert exakt der gleiche Vorgang, wie bei der Laktoseintoleranz.
Die fleißigen Dickdarmbakterien verdauen die Fructose, die eigentlich nichts im Dickdarm verloren hat. Beim Verdauungsprozess des Fruchtzuckers produzieren die Darmbakterien auch Gase, wie Methan, Kohlendioxid und Wasserstoff.
Was sind die Symptome einer Fructoseintoleranz?
Aus osmotischen Gründen bewirken diese Gase dann das Einströmen von Wasser in den Darm und viele Darmbewegungen.
Die unangenehmen Folgen sind:
- Blähungen,
- Durchfall,
- Blähbauch,
- Bauchschmerzen,
- Völlegefühl,
- Übelkeit
Die Darmbakterien sind quasi paradiesisch überfüttert und der Mensch...naja muss meist schnell aufs Klo!
Eine Fructoseintoleranz macht depressiv
Hat man über eine längere Zeit eine unbehandelte bzw. unerkannte Fructoseintoleranz, so kann dies zu depressiven Verstimmungen führen.
Für die Herstellung des Glückshormons Serotonin brauchen wir eine bestimmte Aminosäure. Diese Aminosäure heißt "Tryptophan" und dockt sich im Dünndarm an den Fruchtzucker an, um dann so ins Blut befördert zu werden. Bei einer Fructoseintoleranz verliert der Mensch aber ja einen großen Teil der Fructose, weil sie nicht im Dünndarm aufgenommen werden kann und so aus dem Körper gespült wird.
Serotonin macht nicht nur gute Laune, sondern sorgt auch für ein befriedigtes Sättigungsgefühl. So können neben den Bauchproblemen und depressiven Beschwerden auch Hungerattacken und ständiges Naschen eine weitere unangenehme Folge einer Fructoseintoleranz sein.
Eine unbehandelte Fructoseintoleranz schadet dem Darm
Je länger die Fructoseintoleranz unbehandelt bleibt, desto stärker wirkt sie sich negativ auf den Darm aus. Auf molekularer Ebene findet eine kontinuierliche Reizung der Darmschleimhaut statt.
Die Darmschleimhaut ist aber sehr wichtig für uns: Hier sitzt ein Teil des Immunsystems und es ist die "Pforte" ins Blut. Eine kranke Darmschleimhaut kann nicht alle Nährstoffe aufnehmen oder aber sie lässt Partikel durch, die nicht in die Blutbahn gehören, was zu einer Allergie führen kann.
Das Enzym Laktase, welches den Milchzucker spaltet, wird in der Darmschleimhaut gebildet, ebenso auch das Enzym Diaminoxidase, welches für den Histaminabbau benötigt wird.
Das bedeutet, dass eine unerkannte Fructoseintoleranz auch zu einer Laktose- und Histaminunverträglichkeit führen kann!
Warum ist die Aufnahmefähigkeit von Fructose gestört?
Stress, Zusatzstoffe in industriell hergestellten Lebensmitteln, Alkohol und Medikamente schaden langfristig unserem Darm. Eine typische Fructoseintoleranz-Entwicklung sieht häufig so aus:
Wegen irgendeiner Infektion bekommt der Patient (meist doch sehr leichtfertig) ein Antibiotikum vom Arzt verschrieben. Nach der Genesung des ursprünglichen Problems, kann er plötzlich keine Früchte mehr essen, ohne danach Blähungen oder Durchfall zu bekommen.
Jedes vierte gängige Medikament, wie Schmerzmittel, Antibiotika oder auch Antidepressiva, beeinträchtigt unsere Darmflora und Darmschleimhaut stark. Medikamente schaden den oben erwähnten "Transportmitteln" GLUT-5-Transporter für die Fructose.
Und so kommt es zu einer Beeinträchtigung der Fructose-Aufnahme.
Ein Fructoseintoleranz Test verschafft Gewisstheit
Falls du einen Verdacht auf eine Fructoseintoleranz hast, dann empfehle ich dir, einen speziellen Unverträglichkeits-Test beim Arzt zu machen. Der richtige Ansprechpartner ist hier ein "Gastroenterologe". Das ist ein Facharzt für Magen-Darm-Erkrankungen. Er führt entweder selbst solche Tests durch oder, er überweist dich nochmal zu einem Spezialisten.
So war das auch bei mir. Ich selbst habe vor ca. sieben Jahren auch einen Test (auf Laktose & Fructose) gemacht. Dieser wurde in einer speziellen Praxis, die ausschließlich solche Tests durchführt, gemacht.
Der Test tut nicht weh und geht über einen so genannten "H2-Atemtest": Man bekommt eine aufgelöste Fructose als Flüssigkeit zu trinken. Vor und nach dem Trinken wird der Wasserstoffgehalt in der Atemluft gemessen. Dabei pustet man in ein Röhrchen. Bei einer Fructoseintoleranz steigt der Wasserstoffgehalt, da die Darmbakterien diesen ja produzieren, wenn sie Fructose verdauen.
P.S.: Die Toilette sollte in der Wartezeit nicht allzu weit von dir entfernt sein.
Wie geht die Behandlung einer Fructoseintoleranz?
Ok, jetzt wäre es natürlich interessant zu wissen, was man denn nun selbst tun kann?
Schritt 1: Meidung von Fructose
Im ersten Schritt sollten für etwa zwei bis vier Wochen fructosehaltige Lebensmittel gemieden werden, damit sich der Darm erstmal erholen kann.
Hier siehst du fructosehaltige Lebensmittel:
Interessanterweise ist es so, dass Obst, welches auch einen hohen Anteil an Glucose hat, gut vertragen wird, weil Glucose die Verwertung von Fruchtzucker begünstigt.
Hier findest du eine genau Auflistung von Obstsorten mit einem Verträglichkeitsindex, die den Anteil von Glucose und Fructose aufzeigt.
Als Tipp wird daher oft empfohlen, über fructosehaltige Lebensmittel Traubenzucker, z.B. in Form von Zimt, zu streuen. Aber man sollte natürlich beachten, dass Traubenzucker auch Zucker ist. Und zu viel davon ist einfach nicht gesund!
Ein weiterer Tipp ist es, Früchte, wenn überhaupt, dann nach einer Mahlzeit zu essen, weil da der Glucoseanteil im Körper sowieso erhöht ist.
Der tägliche Fructose-Konsum sollte maximal zwei Gramm sein. Das wären z.B. schon 30 Gramm Äpfel oder acht Gramm Trockenfeigen.
Absolut unbedenklich sind aber:
Das ist nur eine grobe Auswahl. Für detailliertere Informationen, suche bitte im Internet nach aussagekräftigen Tabellen.
Schritt 2: Darmsanierung / Darmaufbau
Dieser Schritt kann bereits parallel zu Schritt 1 gestartet werden und sollte vier bis zwölf Wochen durchgeführt werden. Hier geht es um den Aufbau der Darmflora und der angeschlagenen Darmschleimhaut.
Wie du das machst, liest du in meinem Artikel "Gesundheit beginnt im Darm".
Hier habe ich die simplen Schritte zum Darmaufbau ausführlich erklärt.
Beachte aber, dass der Teil mit den Ballaststoffen (Präbiotika) vorsichtig angegangen werden sollte, da ein fructoseintoleranter Darm mit zu vielen Ballaststoffen erstmal überfordert wäre.
Schritt 3: Fructose Toleranz checken
Wenn die Symptome der Fructoseintoleranz nach den oben genannten Schritten fast verschwunden sind, was einige Wochen bis zu einem Jahr dauern kann, geht man zum nächsten Schritt über.
Jetzt testet man seine (neue) Fructose-Grenze aus. Dazu fügt man seiner Mahlzeit kleine Mengen fruchtzuckerhaltige Lebensmittel hinzu und beobachtet die Reaktionen des Körpers darauf.
Am besten führst du hier ein Ernährungstagebuch.
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Hallo, ich heiße Viktoria
Mama, zertifizierte ganzheitliche Darmgesundheitsberaterin, Ernährungs-/ und Achtsamkeitscoach
Viktoria Tauberger M.Sc. Ernährungs-/ Achtsamkeitscoach und zertifizierte ganzheitliche Darmgesundheitsberaterin
Meine Expertise liegt darin, Frauen auf ihrem Weg zu einem verbesserten Zyklus und gesteigerter Fruchtbarkeit durch ganzheitliche Ernährung und Entgiftung zu unterstützen. Mein Ziel ist es, ihnen ein neues Level an Wohlbefinden und Seelenbalance zu ermöglichen
Meine persönliche Gesundheitsgeschichte begann bereits in der Kindheit. Viele Jahre haben mich Darmprobleme, Allergien, Asthma und auch endometrioseartige Periodenbeschwerden begleitet. Die Schulmedizin konnte keine Ursachen feststellen. Das wollte und konnte ich nicht akzeptieren und nahm Mitte Zwanzig meine Gesundheit selbst in die Hand. Auf meiner Heilungsreise habe ich gelernt, wie wichtig es ist, auf die Gesundheit des Körpers und der Seele zu achten. Ich habe angefangen viel über Naturheilkunde, Ernährung und Persönlichkeitsentwicklung zu lernen. Dabei habe ich die Bedeutung von Darmgesundheit, ausgewogener Ernährung und hormoneller Balance entdeckt. Ist der Körper nämlich im Einklang mit der Natur, so kommt wieder alles in seine gesunde Balance. Heute vermittle ich nun in Kursen und Einzelberatungen mein Wissen über innere und äußere Zusammenhänge ganzheitlicher Gesundheit und habe bereits 420+ Frauen geholfen endlich Klarheit über die Ursachen von Zyklus-/ und Hormonproblemen zu gewinnen.
Lass uns herausfinden, ob ich auch dir helfen kann!
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