Aktualisiert am 13.01.23
Hallo.
Schön, dass du hier bist.
Histamin ist ein Thema, das in Deutschland noch nicht sehr thematisiert wird und daher in der Bevölkerung noch nicht sehr bekannt ist. Viele wissen nicht, was Histamin alles macht und meistens wird es als etwas Negatives angesehen.
Daher möchte ich dir mit diesem Artikel wesentliche Informationen dazu geben.
Ich erkläre dir hier:
- Was Histamin eigentlich ist,
- was in deinem Körper im Vergleich zu einem „gesunden“ Körper genau passiert, wenn du es nicht verträgst,
- was die Gründe für diese Störung sind und
- was du tun kannst, ja genau! Diese Intoleranz kannst du nämlich behandeln!
Konnte ich dein Interesse wecken?
Dann viel Spaß beim Lesen. Du kannst den Artikel übrigens auch auf YouTube anhören:
Was ist Histamin?
Histamine sind völlig natürliche Substanzen, die sich in vielen Lebensmitteln befinden. Der Begriff "Histamin" kommt aus dem altgriechischen Wort "Histos" und bedeutet Gewebe. Das macht auch Sinn, denn das Histamin ist ein Gewebshormon. Gewebshormone werden nämlich im Vergleich zu herkömmlichen Hormonen nicht in den Drüsen gebildet, sondern im Gewebe.
Histamine sind körpereigene Botenstoffe und Signalüberträger. Sie sind an sich nicht böse, sondern sehr wichtig für uns, denn unser Immunsystem wäre ohne Histamine nicht funktionsfähig!
Ihre Hauptaufgabe ist nämlich die Unterstützung bei allergischen und entzündlichen Immunreaktionen.
Du kennst sicher diese Situation:
Du hast im Sommer einen Wespenstich und anschließend kommt es zu einer Rötung, Schwellung und einem Juckreiz. Dafür ist das Histamin verantwortlich, es sagt dem Immunsystem: "Hier ist eine Verletzung in der Haut!"
Durch die Schwellung des Gewebes sorgt das Histamin, dass die Blutgefäße erweitert werden und die Blutgefäßwände eine erhöhte Durchlässigkeit haben. So kann die entzündete Stelle besser durchblutet werden, damit die Abwehrzellen leichter eindringen können.
Der Körper stellt das Histamin selbst her. Über die Nahrung können wir aber zusätzliches Histamin zu uns nehmen.
Der Anteil, den wir über die Nahrung zu uns nehmen, ist im Vergleich zum selbst hergestellten Histamin, z.B. im Falle eines Wespenstichs, aber sehr gering.
Für den Körper ist es sehr wichtig, den richtigen Sollwert zu halten. Bei einem zu niedrigen Histaminspiegel kann das Immunsystem nicht richtig arbeiten. Ist dagegen zu viel Histamin im Körper vorhanden, so überfordert es wiederum das Immunsystem. Das Histamin sammelt sich im Blut und erreicht eine erhöhte Dosis, wodurch es sich überall sinnlos "andockt" und falsche Botschaften sendet.
Was passiert bei einer Histaminintoleranz im Körper?
Histamin wird vom Enzym Diaminoxidase (kurz: DAO) abgebaut. Eine klassische Histaminintoleranz tritt ein, wenn der Körper das Histamin, welches von außen über die Nahrung aufgenommen wurde, schlecht verwerten kann, bzw. nicht abbauen kann. Es kommt so zu einem Histamin-Überschuss.
Es gibt dabei zwei Unterschiede:
- Die genetische Histaminintoleranz.
- Die erworbene Histaminintoleranz.
Die genetische Histaminintoleranz fällt schon in der Kindheit auf. Hier besteht ein genetischer Mangel am Enzym DAO.
Die erworbene Histaminintoleranz hingegen tritt im Laufe des Lebens aufgrund von Darm-Problemen auf. Diese Form ist viel häufiger verbreitet als die genetische.
Die Gründe liegen zwar auch am Mangel des Enzyms DAO, dieser Mangel entsteht aber meist durch eine chronische Darmschleimhautentzündung, wie z.B. das "Leaky Gut Syndrom".
"Leaky Gut" bedeutet "durchlässiger Darm". Dieses Problem haben immer mehr Menschen ohne es zu wissen.
Was genau ist das?
Stress, Alkohol, Medikamente und schlechte Ernährung, die hauptsächlich aus Zucker, Fastfood und industriell hergestellten Lebensmitteln besteht (Zusatzstoffe wie Konservierungs-, Farb-, Geruchsstoffe und Geschmacksverstärker), reizen unseren Darm über die Jahre und Jahrzehnte immer mehr, sodass er krank wird.
Die Darmschleimhaut wird dabei durchlässig. Das bedeutet, Nahrungspartikel passieren problemlos unsere Darmschleimhaut, die "Pforte" zur Blutbahn, wo sie aber überhaupt nicht hingehören. An der Pforte sitzt ein großer Teil unseres Immunsystems, unsere Security.
Als Folge reagiert das Immunsystem alarmiert und bildet Antikörper. So entstehen übrigens auch Allergien und Heuschnupfen!
Das Enzym DAO, welches ja das Histamin abbauen soll, wird an der Darmschleimhaut gebildet. Bei einer kranken Darmschleimhaut, kann dieses Enzym nicht ordentlich gebildet werden und es kommt zu einer überhöhten Menge Histamin im Körper, da es nun nicht abgebaut werden kann.
Übrigens tritt eine Histaminintoleranz selten alleine auf!
Lebensmittel Intoleranzen wie Laktose- und Fructoseintoleranz sind meistens die leidigen Begleiter einer Histaminintoleranz. Wenn die Darmschleimhaut so geschädigt ist, kann sie auch keine Laktase (Enzym für die Laktosespaltung) und keine Glut-5 Transporterproteine (für die Aufnahme der Fructose) bilden.
Was sind die Symptome einer Histaminintoleranz?
Kann das Histamin beim Betroffenen nicht auf dem Sollwert gehalten werden, so kommt es zur Fehlregulation zahlreicher Körperfunktionen.
Die Symptome einer Histaminintoleranz ähneln sehr einer Allergie, einer Lebensmittelintoleranz oder auch einer Erkältung:
- Verdauungsstörungen,
- Übelkeit,
- Erbrechen,
- Müdigkeit,
- Atembeschwerden,
- Kopfschmerzen / Migräne,
- niedriger Blutdruck,
- geschwollene Augen,
- laufende Nase,
- Juckreiz / Hautausschlag / Hautrötungen (z.B. im Gesicht),
- Herzrasen,
- Hitzewallungen / Schweißausbrüche / gestörtes Temperaturempfinden.
Anders als bei einer Allergie, wo bereits kleinste Spuren des Auslösers ausreichen, um eine starke Reaktion hervorzurufen, ist die Intensität der Histaminintoleranz-Symptome von der Dosis abhängig.
Wie behandelt man eine Histaminintoleranz?
Um eine Histaminintoleranz abzumildern, bzw. zu heilen, ist als erstes wichtig, histaminreiche Lebensmittel zu meiden.
Das sind Lebensmittel, die bei ihrer Entstehung eine Fermentation (Gärung), Reifung oder eine lange Lagerung durchlaufen haben.
Histaminreiche Lebensmittel sind z.B.:
- Eingelegte / konservierte / fermentierte / geräucherte und gereifte Lebensmittel,
- Fischprodukte / Fischkonserven,
- Sojaprodukte,
- Balsamico,
- Hefe / Bierhefe,
- Schokolade / Kakao,
- alkoholische Getränke, wie Rotwein,
- schwarzer Tee.
Histamin ist hitze- und kältebeständig und kann dadurch leider nicht durch gründliches Gären oder durch andere Methoden aus den Lebensmitteln entfernt werden, wie dies z.B. mit der Laktose und dem Käse der Fall ist.
Folgende Lebensmittel sind zwar histaminarm, aber sie begünstigen im Körper die Freisetzung des Histamins aus den Speicherzellen:
- Hülsenfrüchte,
- Erdbeeren,
- Zitrusfrüchte,
- Tomaten,
- Nüsse,
- Ananas.
ABER: Anstatt radikal für immer alle histaminhaltigen Lebensmittel zu meiden, also auch die gesunden, ist es viel sinnvoller die wahre Ursache zu behandeln!
Die Ursache ist nicht das histaminhaltige Lebensmittel, sondern eine gestörte Körperfunktion, also der kranke Darm, der durch darmschädliche Lebensmittel geschädigt wurde.
Das Problem wird nicht gelöst, wenn du histaminhaltige Lebensmittel meidest, dich so enorm einschränkst aber dafür trotzdem Mist zu dir nimmst, wie zuckerhaltige, abgepackte, industriell hergestellte Lebensmittel und Fastfood!
Das ist, wie wenn du eine Narbe immer und immer wieder aufkratzt. Sie kann so nicht heilen: Deine Darmschleimhaut kann nicht heilen und so bleibt auch deine Enzymproduktion eingeschränkt. Du würdest mit einem kaputten Fuß ja auch nicht tanzen gehen, sondern würdest ihm eine Chance für die Heilung geben.
Wenn wir aufhören histaminhaltige Lebensmittel zu essen, dann fährt auch unsere DAO Enzymproduktion runter, sodass das Problem nicht wirklich gelöst ist.
Vielmehr sollte das Ziel sein, die Ursache des Problems anzugehen: Die gereizte Darmschleimhaut zu heilen.
Was der Betroffene braucht, ist eine Unterstützung der Enzyme! Das bedeutet: Der Darm sollte von Grund auf saniert und aufgebaut werden. So funktioniert langfristig dann auch wieder die normale Enzymproduktion für den Histaminabbau und die Ernährung macht keine Beschwerden mehr.
Wie ein Darmaufbau geht, verrate ich dir in diesem Artikel: "Gesundheit beginnt im Darm - Sechs Tipps für eine bessere Verdauung!" Hier gebe ich sechs simple und alltagstaugliche Tipps, wie du deinen Darm aufbauen und pflegen kannst. Dazu brauchst du aber Geduld. Der Dünndarm ist etwa sechs Meter lang und hat eine Fläche von etwa einem Tennisfeld.
Das bedeutet: Er braucht viel Zeit für eine Heilung. Eine Entzündung, die acht Jahre dauerte, kann nicht innerhalb vier Wochen geheilt werden, sondern eher zwei Jahren.
Noch ein wichtiger Tipp:
Enzyme haben Cofaktoren, das bedeutet, sie brauchen für ihre Aktivität gewisse Mikronährstoffe.
Enzyme, die im Darm hergestellt werden, brauchen:
- Vitamin B6,
- Mangan,
- Kupfer.
Falls du an einer Histaminintoleranz leidest, solltest du aber generell deine Nährstoffversorgung checken und beachten, da eine geschwächte Darmschleimhaut nicht alle Vitamine aufnehmen kann!
Ein Histaminintoleranz Test verschafft Gewissheit
Hast du einen Verdacht auf eine Histaminintoleranz, so kannst du einen Selbsttest machen, indem du beobachtest wie du auf histaminhaltige Lebensmittel reagierst.
Möchtest du deinen Selbsttest ärztlich bestätigen lassen, so kannst du bei einem Arzt über eine Blutuntersuchung oder eine Urin-/Stuhlprobe Gewissheit bekommen. Im Blut kann der DAO-Spiegel nachgewiesen werden, im Urin das Abbauprodukt von Histamin (Methylhistamin) und im Stuhl der Histaminpegel.
Es gibt naturheilkundlichen Therapeuten, die darauf spezialisiert sind.
Kennst du meine Kurse?
Wenn du einen Schritt weitergehen möchtest und deine Gesundheit präventiv aufbauen willst, dann lade ich dich ganz herzlich ein, an einem meiner Kurse teilzunehmen!
Dort gehe ich noch tiefer in die Themen, damit du nicht nur theoretisches Wissen erhältst, sondern auch praktisch von mir begleitet wirst. Du erhältst umfassende Tools, Listen, Pläne, individuelle Hilfestellungen, Ernährungspläne, Rezepte und Anleitungen zur Entgiftung. Sie sind eine wertvolle Investition auf deinem Weg zur optimalen ganzheitlichen Frauengesundheit.
Deine Gesundheit ist mir wichtig, und ich bin hier, um dich zu unterstützen, egal für welchen Weg du dich entscheidest.
Hallo, ich heiße Viktoria
Mama, zertifizierte ganzheitliche Darmgesundheitsberaterin, Ernährungs-/ und Achtsamkeitscoach
Viktoria Tauberger M.Sc. Ernährungs-/ Achtsamkeitscoach und zertifizierte ganzheitliche Darmgesundheitsberaterin
Meine Expertise liegt darin, Frauen auf ihrem Weg zu einem verbesserten Zyklus und gesteigerter Fruchtbarkeit durch ganzheitliche Ernährung und Entgiftung zu unterstützen. Mein Ziel ist es, ihnen ein neues Level an Wohlbefinden und Seelenbalance zu ermöglichen
Meine persönliche Gesundheitsgeschichte begann bereits in der Kindheit. Viele Jahre haben mich Darmprobleme, Allergien, Asthma und auch endometrioseartige Periodenbeschwerden begleitet. Die Schulmedizin konnte keine Ursachen feststellen. Das wollte und konnte ich nicht akzeptieren und nahm Mitte Zwanzig meine Gesundheit selbst in die Hand. Auf meiner Heilungsreise habe ich gelernt, wie wichtig es ist, auf die Gesundheit des Körpers und der Seele zu achten. Ich habe angefangen viel über Naturheilkunde, Ernährung und Persönlichkeitsentwicklung zu lernen. Dabei habe ich die Bedeutung von Darmgesundheit, ausgewogener Ernährung und hormoneller Balance entdeckt. Ist der Körper nämlich im Einklang mit der Natur, so kommt wieder alles in seine gesunde Balance. Heute vermittle ich nun in Kursen und Einzelberatungen mein Wissen über innere und äußere Zusammenhänge ganzheitlicher Gesundheit und habe bereits 420+ Frauen geholfen endlich Klarheit über die Ursachen von Zyklus-/ und Hormonproblemen zu gewinnen.
Lass uns herausfinden, ob ich auch dir helfen kann!
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Histaminintoleranz & die Darmgesundheit