Laktoseintoleranz

Aktualisiert am 13.01.23

Hallo.
Schön, dass du da bist.


In diesem Artikel erkläre ich dir:

- was Laktose eigentlich ist,
- was in deinem Körper im Vergleich zu einem „gesunden“ Körper genau passiert, wenn du es nicht verträgst,
warum eine Laktoseintoleranz absolut natürlich ist,
- wie laktosefreie Milch funktioniert
- und wie die evolutionäre und ethnische Entwicklung der Laktoseintoleranz war.

Hab ich dein Interesse geweckt?

Ok, dann los geht’s und viel Spaß beim Lesen! Du kannst den Artikel übrigens auch auf YouTube anhören:

Eine Laktoseintoleranz ist eine Milchunverträglichkeit. Aber: Eine Laktoseintoleranz ist an sich keine Nahrungsunverträglichkeit oder gar Allergie! Und sie ist auch nicht gefährlich. Aber dazu später mehr.

Wusstest du, dass etwa 70% der Weltbevölkerung eine Laktoseintoleranz hat? Und etwa jeder fünfte Bundesbürger?! Das sind erstaunliche Zahlen, nicht wahr? In Afrika und Asien sind es sogar etwa 90% der Bevölkerung!

was ist laktose

Was ist Laktose?

Der Begriff „Laktose“ stammt ursprünglich von dem lateinischen Wort „Lac“ ab, was „Milch“ bedeutet.

Laktose ist ein Milchzucker und ist, wie der Name schon sagt, ein Bestandteil von Milch. Mit Milch ist hier natürlich die Muttermilch von Säugetieren gemeint. Also keine pflanzliche Milch, wie Soja-, Hafer-, oder Mandelmilch.

Der Milchzucker Laktose ist die Hauptenergiequelle für Säuglinge.

milchunverträglichkeit

Laktose besteht aus zwei chemisch verbundenen Zuckermolekülen: Glucose und Galactose.

Damit Laktose vom Körper aufgenommen werden kann, muss diese Verbindung zuerst einmal getrennt werden, denn der Dünndarm nimmt nur aufgespaltene Nahrungsbestandteile auf, da die Nahrung, bzw. die Nährstoffe sonst nicht durchkommen. Es ist wie eine Art Filter, dessen Löcher zu klein wären.

Und hier kommen nun Enzyme ins Spiel, denn für diese Nahrungspaltung sind verschiedene Enzyme verantwortlich.

glucose galactose

Für die Spaltung von unserer Laktose ist das Enzym Laktase zuständig. Das Enzym "zerschneidet" quasi Laktose in ihre Einzelbestandteile Glucose und Galactose. Laktase wird von unseren Darmzellen produziert und sitzt auf der Dünndarmwand, also genau an der Pforte für die Nährstoffaufnahme. Sobald die Laktose nun die Darmwand berührt (also die darauf sitzende Laktase), spaltet sie sich in ihre zwei Zuckermoleküle auf und wird von der Darmwand aufgenommen, wo sie weiter ins But transportiert werden kann.

enzym laktase

Was passiert bei der Laktoseintoleranz im Körper?

Ok, so weit so gut.

Aber was läuft denn jetzt schief, wenn man eine Laktoseintoleranz hat?

Wie schon oben erwähnt, ist eine Laktoseintoleranz eigentlich, wenn man es ganz genau nimmt, keine Nahrungsunverträglichkeit. Der Körper reagiert dabei nicht mit einer Immunabwehr, wie das der Fall z.B. bei einer Glutenunverträglichkeit oder Nussallergie der Fall wäre.

Obwohl es nicht wirklich schön ist nach dem Verzehr von Milchprodukten mit Durchfall oder Blähungen zu reagieren, ist eine Laktoseintoleranz nicht mal vergleichsweise so ungesund, bzw. gefährlich wie eine unerkannte Glutenunverträglichkeit.

Das Problem bei der Laktoseintoleranz ist das Fehlen des Enzyms Laktase. Es wird einfach nicht (mehr) von den Darmzellen produziert.
Die Natur hat es für uns Erwachsene einfach nicht vorgesehen, dass wir immer noch (Mutter-) Milch trinken. Jeder Mensch kommt im Normalfall mit der Fähigkeit zur Welt, Laktose zu verdauen. Die Produktion von Laktase ist genetisch gesteuert.

Aber mit der Zeit schaltet sich die Laktase-Produktion bei 75% aller Menschen aus. Denn die Laktoseverdauung ist (nach dem Plan der Natur) nur für die Säuglingszeit vorgesehen, wenn die Muttermilch noch als einzige Energiequelle dient.

was ist lactose

Ok zurück zu "was passiert denn genau im Körper?":

Dadurch, dass beim laktoseintoleranten Menschen keine Laktase zu finden ist, die die Laktose spaltet, kann die Laktose also auch gar nicht vom Dünndarm aufgenommen werden.

Was passiert dann?

Alles, was vom Dünndarm nicht aufgenommen werden kann, wandert weiter zum Dickdarm.

Der Dickdarm hat folgende Aufgaben:

Dem übriggebliebenen Speisebrei Wasser und Mineralstoffe zu entziehen und den Rest für die Ausscheidung vorzubereiten.

Die ungespaltene Laktose wandert also zum Dickdarm, wo sie von den fleißigen Darmbakterien bearbeitet wird.

Ich habe übrigens einen extra Artikel zu Darmbakterien geschrieben: "Gesundheit beginnt im Darm - Warum Darmbakterien die heimlichen Herrscher unserer Gesundheit sind".

Lies ihn dir durch, ich werde hier nicht näher auf Darmbakterien eingehen.

Angekommen im Dickdarm, wird die Laktose nun also von den Darmbakterien bearbeitet oder besser: verdaut. Denn das ist ihr Job. Wenn unsere Darmbakterien Nahrung verdauen, produzieren sie dabei Gase 🙂 Du weißt, was ich meine.

Diese Gase sind Methan, Kohlendioxid und Wasserstoff.

Was sind die Symptome einer Laktoseintoleranz?

Aus osmotischen Gründen bewirken diese Gase dann das Einströmen von Wasser in den Darm und viele Darmbewegungen.

Die unangenehmen Folgen sind:

- Blähungen,
- Durchfall,
- Blähbauch,
- Bauchschmerzen,
- Völlegefühl,
- Übelkeit.

Die Darmbakterien sind quasi paradiesisch überfüttert und der Mensch...naja muss meist schnell aufs Klo!

symptome laktoseintoleranz

Laktosehaltige Lebensmittel

Im Prinzip sind alle Milchprodukte, wie:

- Kuhmilch,
- Milchpulver,
- Kondensmilch,
- Schafsmilch,
- Ziegenmilch,
- Eiscreme,
- Quark,
- Joghurt,
- Käse, usw.
- laktosehaltig und sollten, im Fall einer Intoleranz, gemieden werden.

laktose käse

Der Laktosegehalt variiert je nach Produkt.

Aber Sauermilchprodukte und viele Käsesorten, die viel Zeit zum Gären hatten, haben wenig bis keine Laktose, da die Laktose beim Gärprozess gespalten wurde.

Laktosefreie Milch & Laktase Tabletten

Doch was ist mit der laktosefreien Milch, wie funktioniert das?

Um die Laktose aus der Milch zu entfernen, fügen ihr Molkereien das Enzym Laktase zu. So wird die Laktose schon vor dem Trinken in ihre zwei Zuckermoleküle Glucose und Galactose gespalten und der Laktoseintolerante kann diese problemlos in den Dünndarm aufnehmen.

Die laktosefreie Milch schmeckt süßer als die "normale" Milch, da die zwei Zuckermoleküle Glucose und Galactose süßer sind als Laktose.

Es gibt noch die Laktase Tabletten, die vor dem Verzehr von Milchprodukten eingenommen werden können. Das ist das Enzym Laktase, wie der Name schon sagt. Es hilft dem Darm, die Laktose aufzuspalten.

laktosefreie milch

Ein Laktoseintoleranz Test verschafft Gewisstheit

Falls du einen Verdacht auf eine Laktoseintoleranz hast, dann empfehle ich dir einen Arzt aufzusuchen. Der richtige Ansprechpartner ist hier ein "Gastroenterologe". Das ist ein Facharzt für Magen-Darm Erkrankungen. Er führt entweder selbst solche Tests durch, oder er überweist dich nochmal zu einem Spezialisten.

So war das auch bei mir. Ich selbst habe vor ca. neun Jahren auch einen Test gemacht. Dieser wurde in einer speziellen Praxis, die ausschließlich solche Tests durchführt, gemacht.

Der Test tut nicht weh. Man bekommt eine aufgelöste Laktose als Flüssigkeit zu trinken. Anschließend gibt es zwei Möglichkeiten:

Über eine Blutentnahme wird vor dem Trinken und danach der Blutzucker gemessen. Bei einer Laktoseintoleranz bleibt dieser unverändert, da die Glucose ja nicht ins Blut aufgenommen werden konnte und in den Dickdarm wanderte.

Über einen so genannten "H2-Atemtest": Hier wird vor und nach dem Trinken der Wasserstoffgehalt in der Atemluft gemessen. Dabei pustet man in ein Röhrchen. Bei einer Laktoseintoleranz steigt der Wasserstoffgehalt, da die Darmbakterien diesen ja produzieren, wenn sie Laktose verdauen.

Ach ja: Die Toilette wird in der Wartezeit im Warteraum dein bester Freund sein :-).

Warum sind Asiaten laktoseintolerant?

was tun bei laktoseintoleranz

Im Laufe der Evolution hat der nordeuropäische Mensch die Fähigkeit entwickelt auch im Erwachsenenalter Laktose zu verdauen, bzw. Laktase weiterhin zu bilden. Das fing vor etwa 7.500 Jahren an, als er mit Viehzucht und Ackerbau begann. Menschen im Norden Europas hatten somit höhere Überlebenschancen, wenn sie Laktose verdauen konnten und so vererbte sich das Gen an die Nachfahren.

Das Vertragen von Milch ist dabei aber eine Besonderheit der Europäer und ihrer Nachkommen in Nordamerika, Australien und Südafrika. Denn in Asien und Afrika vertragen etwa im Schnitt 90% der Bevölkerung keine Milchprodukte. Sie haben diese Fähigkeit einfach nicht gebraucht. Das hat wahrscheinlich klimatische Gründe, denn auch in Europa erhöht sich die Laktoseintoleranz, je weiter man nach Süden geht.

Die Laktoseintoleranz ist also keine Störung oder Krankheit, sondern eigentlich etwas ganz Natürliches.

Oder anders formuliert: Die Fähigkeit als Erwachsener Laktase zu produzieren ist eher die Ausnahme als die Regel. Nur in Europa wurde es halt mehr die Regel.

Ich hoffe, der Artikel hat dir gefallen und du kannst etwas für dich mitnehmen.

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Vielen Dank!

In Liebe,
Viktoria

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Mama, zertifizierte ganzheitliche Darmgesundheitsberaterin, Ernährungs-/ und Achtsamkeitscoach

Viktoria Tauberger M.Sc.  Ernährungs-/ Achtsamkeitscoach und zertifizierte ganzheitliche Darmgesundheitsberaterin

Meine Expertise liegt darin, Frauen auf ihrem Weg zu einem verbesserten Zyklus und gesteigerter Fruchtbarkeit durch ganzheitliche Ernährung und Entgiftung zu unterstützen. Mein Ziel ist es, ihnen ein neues Level an Wohlbefinden und Seelenbalance zu ermöglichen

Meine persönliche Gesundheitsgeschichte begann bereits in der Kindheit. Viele Jahre haben mich Darmprobleme, Allergien, Asthma und auch endometrioseartige Periodenbeschwerden begleitet. Die Schulmedizin konnte keine Ursachen feststellen. Das wollte und konnte ich nicht akzeptieren und nahm Mitte Zwanzig meine Gesundheit selbst in die Hand. Auf meiner Heilungsreise habe ich gelernt, wie wichtig es ist, auf die Gesundheit des Körpers und der Seele zu achten. Ich habe angefangen viel über Naturheilkunde, Ernährung und Persönlichkeitsentwicklung zu lernen. Dabei habe ich die Bedeutung von Darmgesundheit, ausgewogener Ernährung und hormoneller Balance entdeckt. Ist der Körper nämlich im Einklang mit der Natur, so kommt wieder alles in seine gesunde Balance. Heute vermittle ich nun in Kursen und Einzelberatungen mein Wissen über innere und äußere Zusammenhänge ganzheitlicher Gesundheit und habe bereits 420+ Frauen geholfen endlich Klarheit über die Ursachen von Zyklus-/ und Hormonproblemen zu gewinnen.

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