Aktualisiert am 12.01.23
Hallo.
Vielen Dank, dass du hier bist!
Wusstest du, das "Reizdarm" unter den Magen-Darm-Beschwerden die am häufigsten gestellte Diagnose ist und dass Frauen doppelt so häufig darunter leiden als Männer?
Bis das Reizdarm Syndrom bei den Betroffenen aber diagnostiziert wird, durchlaufen sie meist einen anstrengenden Ärzte Marathon. Doch die Diagnose "Reizdarm" ist eigentlich keine konkrete Krankheit, sondern eine sehr vage Einordnung eines Problems, welches die Ärzte nicht zuordnen können.
In diesem Artikel erkläre ich:
- was die Symptome eines Reizdarms sind,
- wie eine Reizdarm Diagnose abläuft,
- warum Reizdarm nicht unbedingt eine Darmkrankheit ist,
- warum die neue Volkskrankheit eine "Nebenwirkung" der modernen Welt ist,
- was die Ursachen der Beschwerden sind und die Psyche damit zu tun hat und
- vier Tipps zur Linderung dieses lästigen Problems.
Konnte ich dich neugierig machen?
Super, dann viel Spaß beim Lesen! Du kannst den Artikel übrigens auch auf YouTube anhören:
Was sind die Symptome eines Reizdarms?
Die Symptome eines Reizdarms ähneln sehr den Symptomen einer Lebensmittelunverträglichkeit, denn auch hier leiden die betroffenen Personen unter:
- Blähungen,
- Blähbauch,
- Bauchkrämpfen,
- Durchfall oder
- Verstopfung.
Dabei lassen sich drei Reizdarm-Typen feststellen:
- Der Durchfall-Typ,
- der Verstopfungs-Typ
- und der dritte Reizdarm-Typ ist eine abwechselnde Mischung aus Durchfällen und Verstopfung.
Bei manchen Menschen zeigt sich der Reizdarm also hauptsächlich in Form von Durchfällen, bei anderen äußert er sich stattdessen bevorzugt in Verstopfung und die letzte Gruppe leidet abwechselnd unter Durchfällen und Verstopfung. Alle drei Typen begleiten auch Bauchschmerzen und Blähungen.
Wie geht eine Reizdarm-Diagnose?
Für die Diagnose eines Reizdarms werden im Normalfall zahlreiche Untersuchungen gemacht, um ernsthafte Erkrankungen, wie Darmkrebs und chronisch-entzündlich Darmerkrankungen, wie z.B. Leaky Gut (Durchlässiger Darm) auszuschließen. Dafür werden meist Magen- und Darmspiegelungen durchgeführt, das Blut analysiert und Ultraschalluntersuchungen gemacht.
Können ernsthafte Erkrankungen ausgeschlossen werden, ist das natürlich eine große Erleichterung für die Person. Nur verschwinden die Symptome dadurch ja trotzdem nicht.
Hast du dies alles hinter dir, solltest du dich als nächsten Schritt auf mögliche Lebensmittelunverträglichkeiten testen lassen, wie z.B. Laktose-, Fructose-, Histamin- oder Glutenunverträglichkeit. Ebenso könnte es an einer Allergie liegen. Klicke drauf und du findest Verlinkungen zu weiterführenden Informationen in meinen anderen Artikeln.
Wenn dies alles wieder ausgeschlossen werden konnte, dann kann man von einem wirklichen Reizdarm ausgehen.
Was sind nun die Ursachen eines Reizdarms?
Die möglichen Ursachen eines Reizdarms kann man grob in zwei Kategorien einteilen:
1. Gestörtes Darmmikrobiom
2. Psychosomatik
1. Gestörtes Darmmikrobiom als Ursache für den Reizdarm
Beim Thema "gestörtes Darmmikrobiom" (eher bekannt als "Darmflora"), musst du verstehen, dass 99% all unserer Bakterien im Darm sitzen. Es ist eine kunterbunte Mischung aus vielen verschiedenen Bakterien, die unglaublich wichtige Aufgaben erfüllen. Dazu gehören aber nicht nur gute, sondern auch schlechte Bakterien.
Für eine gesunde Darmflora brauchen wir ein Verhältnis von etwa 85 : 15 (gute Bakterien : schlechte Bakterien). Haben wir mehr schlechte als gute Bakterien, so ist unsere Darmflora gestört, was unsere gesamte Gesundheit beeinflusst.
Die Haupt-Einflussfaktoren für ein gestörtes Darmmikrobiom liegen in der modernden Welt, mit ihren schädlichen Einwirkungen:
- Medikamente, wie Antibiotika & Pille,
- Zusatzstoffe in Fertigprodukten,
- eine säureüberschüssige Ernährung,
- Alkohol, Zigaretten und
- Schadstoffbelastungen durch Umweltfaktoren.
Im folgenden Artikel meines Blogs findest du mehr Informationen zu diesem Thema: "Gesundheit beginnt im Darm Teil 2 - Warum Darmbakterien die heimlichen Herrscher unserer Gesundheit sind".
2. Psychosomatik und der Reizdarm
Was die Psyche mit dem Reizdarm zu tun hat, fragst du?
Ziemlich viel.
Dafür musst du verstehen, dass unser Darm (Bauchhirn) und unser Gehirn (Kopfhirn) stark miteinander interagieren. Denn in unserem Nervensystem haben wir Steuerungsimpulse vom Gehirn zum Darm und umgekehrt.
Dieses Nervensystem lässt sich in zwei Gruppen einteilen: Dem Sympathikus und dem Parasympathikus.
Der Sympathikus ist immer dann aktiv, wenn wir uns konzentrieren müssen oder in einer stressigen Situation sind. Es ist der Kampf oder Fluchtmodus unseres Gehirns, denn ein gewisser Teil unseres Gehirns hat sich seit der Steinzeit nicht besonders weiterentwickelt. Im Vergleich zu der gesamten Zeit, in der der Mensch auf diesem Planeten lebt, haben wir, besonders in den letzten Jahrzehnten, solch eine stressige Welt entwickelt, dass unser Gehirn evolutionsmäßig einfach noch nicht richtig "hinterhergekommen" ist. Das Gehirn assoziiert Stress mit Lebensgefahr und denkt, der Mensch steht vor einem Säbelzahntiger und muss um sein Leben kämpfen.
Der Parasympathikus hingegen ist aktiv, wenn wir entspannt sind, uns in einer regenerativen Situation befinden oder essen.
Redest du z.B. beim Essen über Stress, dann versucht dein Darm diesen ebenfalls zu "verdauen".
Stress in Maßen ist für unseren Körper nicht so schlimm. Chronischer Stress jedoch schon. Denn bei Stress fährt das Gehirn sowohl die Immunabwehr als auch die Darmfunktion herunter. Reizdarm und sogar schlimmere Darmprobleme können die Folge sein.
Du kennst es sicher: Wenn man sehr aufgeregt ist oder Angst hat, reagiert man häufig mit Magenschmerzen oder Durchfall. Das liegt daran, dass unser Gehirn den Darm beauftragt, sich der Nahrung zu entledigen.
Die Verdauung erfordert nämlich ganze 70% (!) unserer gesamten Energie. Wenn wir uns aber, nach der Logik des Gehirns, in einer "Lebensgefahr" befinden, braucht das Gehirn die ganze Energie für die Denkleistung, um aus der brenzligen Situation klug herauszukommen, oder für die Muskelkraft, um weglaufen zu können.
Reizdarm behandeln - 4 Tipps
Na gut, aber wie kann man denn nun einem Reizdarm entgegenwirken?
Ich habe dir im Folgenden vier Tipps mitgebracht, was du konkret tun kannst:
1. Die richtige Ernährung bei Reizdarm
Die richtige Ernährung ist immer das A und O und ist das, was unsere Gesundheit maßgeblich beeinflusst. Du würdest dein Auto ja auch nicht mit dem falschen Benzin tanken.
Eine ballaststoffreiche Ernährung hilft unserem Darm bzw. dem Darmmikrobiom im Gleichgewicht zu bleiben. Ballaststoffe, in dem Fall "Präbiotika" (nicht zu verwechseln mit "Probiotika") sind nämlich die Nahrung unserer guten Darmbakterien! Es sind unverdauliche Faserstoffe pflanzlicher Lebensmittel, wie Spargelfaser oder Tomatenhaut und sie gehören zu den komplexen Kohlenhydraten.
Das Wort „Ballast“ ist hier irreführend, denn Ballaststoffe sind gar keine unnötigen Lasten, jedenfalls nicht für unsere Darmbakterien. Ballaststoffe können nämlich nicht vom Dünndarm aufgenommen werden und werden unverdaut weiter zum Dickdarm transportiert, wo sie den guten Bakterien als Nahrung dienen.
Sie stärken also die guten Bakterien, sodass sie immer kräftiger werden und ihr Revier besser verteidigen können. Schlechte Bakterien können mit Präbiotika nichts anfangen, sie bevorzugen nämlich eher minderwertige Kohlenhydrate, wie Zucker.
Wir müssten eigentlich täglich etwa 30 - 60 Gramm Ballaststoffe essen. Jedoch kommen die meisten Europäer nur auf etwa die Hälfte. Das ist zu wenig, um die guten Bakterien gesund und kräftig zu halten. So entsteht ein harter Konkurrenzkampf im Darm, bei dem die schlechten Bakterien meistens leider die Oberhand gewinnen.
Das Ansteigen von typischen Zivilisationskrankheiten hängt oft direkt damit zusammen, dass wir einfach zu wenige Ballaststoffe essen. Wir lassen unsere guten Bakterien buchstäblich verhungern. Die Folgen sind schwerwiegende Darm und Stoffwechselerkrankungen, wie Reizdarm, Verstopfung bis hin zu Darmkrebs.
Vor 100 Jahren haben die Menschen noch die vierfache Menge an Ballaststoffen verzehrt. Klar, sie hatten auch nicht so viel Fastfood, Zucker und industriell hergestellte Nahrung.
Versuche also folgende ballaststoffreiche Lebensmittel mehr in deinen Ernährungsplan einzufügen:
- Lebensmittel aus Vollkorn, Roggen, Dinkel & Hafer (Brot, Reis und Nudeln),
- Hülsenfrüchte (Erbsen, Bohnen, Linsen, Kichererbsen, Lupinen),
- Kartoffeln mit Schale,
- Kohlgemüse und Wurzelgemüse,
- Nüsse,
- Obst mit Schale.
Und diese ballaststofflosen (und übrigens auch säurebildenden) Lebensmittel wo es nur geht zu meiden:
- Fleisch,
- Fisch,
- Milchprodukte (Milch, Käse, Butter, Quark…),
- Zucker,
- Fastfood.
2. Stressmanagement - ein gestresster Darm verdaut nicht gern
Wir haben weiter oben gelernt, wie Stress unseren Darm beeinflusst und was der Parasympathikus damit zu tun hat.
Daher ist es wichtig, dass du deinen Parasympathikus (aktiv bei Entspannung) möglichst förderst.
Wie kann man das nun machen? Achtsam essen!
Reden wir beim Essen, in der unser Parasympathikus aktiv ist, über Stress oder befinden uns in einer hektischen Umgebung, wirkt sich das negativ auf unseren Darm aus.
Der Darm versucht den Stress ebenfalls zu "verdauen" und speichert ihn ab.
Versuche also z.B. an deinem Arbeitsplatz nicht am Schreibtisch zu essen, wo all die Aufgaben um dich herum sind. Gehe, wenn möglich am besten raus, alleine oder in Gesellschaft. Aber sprich nicht über die Arbeit.
Genauso sieht es auch mit deinen Liebsten Zuhause aus: Bespreche keine unangenehmen Themen am Tisch, streite nicht und zwinge deine Kinder bitte nicht aufzuessen, wenn sie nicht wollen. Das ist Stress.
Ebenso alles, was dir Entspannung bringt, tut hier gut: In der Badewanne liegen, ein gutes Buch lesen, spazieren,...was immer dir ein wohliges Gefühl gibt:
Tue es öfter, du hast es dir verdient!
3. Kräutertees bei Reizdarm
Der Ingwer hat so unglaublich viele heilsame Wirkungen und wird daher in vielen östlichen Heilwesen, wie im Ayurveda oder der Traditionellen Chinesischen Medizin, bei Darmbeschwerden verordnet.
Denn der Ingwer ist nämlich entzündungshemmend, er fördert die Darmperistaltik (Darmbewegungen) und stärkt die Magenschleimhaut. Das sind alles wundervolle Eigenschaften, die ein Reizdarm-Syndrom lindern können.
Der Ingwer hat aber auch noch weitere heilsame Eigenschaften, wie:
- er enthält viele Antioxidantien,
- ist antibakteriell,
- verleiht Frische, Konzentration und Schwung im Alltag,
- wirkt auch gut gegen Schmerzen wie z.B. Kopf- und Muskelschmerzen,
- schützt die Augen vor dem grauen Star
- und reduziert das Krebsrisiko!
Daher empfehle ich dir, täglich einen Ingwer Tee zu trinken, am besten frisch.
Dafür kannst du Wasser abkochen und eine frische Ingwer, möglichst in kleine Scheiben geschnitten, mit Zitrone in deine Tasse hineingeben.
Achte beim Ingwer darauf: Je mehr Schnittfläche, desto mehr "Ingwer-Geschmack" kann sich entfalten. Am besten, du schneidest möglichst viele, dünne Scheiben und brühst sie mit heißem Wasser auf und lässt das Ganze dann gut ziehen.
4. Heilpflanzen bei Reizdarm
Kurkuma ist eine Heilpflanze, die auch sehr gut bei Reizdarm eingesetzt werden kann. Sie gehört zu der Familie der Ingwergewächse. Man kennt sie besonders vom Currypulver: Sie verleiht den Gerichten die gelbliche Farbe, Zitrusaroma und einen leicht scharfen Geschmack.
Es gibt zahlreiche Studien, die die Heilwirkung der Kurkuma bei Darmerkrankungen bestätigen.
Sie hat aber noch viele andere positive Einflüsse auf unsere Gesundheit:
- Kurkuma bekämpft Krebszellen,
- ist reich an Antioxidantien und stabilisiert somit das Immunsystem,
- wirkt entzündungshemmend,
- wirkt wie Aspirin oder Schmerzmittel, aber ohne Nebenwirkungen,
- ist antiviral und antibakteriell,
- fördert die Wundheilung und
- hat eine grundlegend reinigende Wirkung für den Körper.
Wie kannst du Kurkuma nun verwenden?
Wenn du gerne kochst, kannst du sie als ein Gewürz in vielen Gerichten mit z.B. Reis verwenden. Du kannst sie entweder bereits als Gewürz kaufen oder besser, du reibst sie frisch in die Mahlzeit.
Falls du nicht so gerne kochst, gibt es noch eine andere komfortablere Möglichkeit: Und zwar als ein Nahrungsergänzungs-Präparat. Besonders wenn du krank bist, ist es ratsam Kurkuma hochdosiert einzunehmen. Es wirkt Wunder und hilft dir, viel schneller wieder gesund zu werden.
Ich empfehle dir dabei dieses Produkt. Es ist vegan, bio, ohne Zusatzstoffe und in Deutschland hergestellt. Da es hochdosiert ist, reicht eine Kapsel am Tag. Du solltest es am besten vor oder nach einer Mahlzeit nehmen, da Kurkuma immer in Kombination mit Fett eingenommen werden sollte, sonst wirkt es nicht im Körper.
Kennst du meine Kurse?
Wenn du einen Schritt weitergehen möchtest und deine Gesundheit präventiv aufbauen willst, dann lade ich dich ganz herzlich ein, an einem meiner Kurse teilzunehmen!
Dort gehe ich noch tiefer in die Themen, damit du nicht nur theoretisches Wissen erhältst, sondern auch praktisch von mir begleitet wirst. Du erhältst umfassende Tools, Listen, Pläne, individuelle Hilfestellungen, Ernährungspläne, Rezepte und Anleitungen zur Entgiftung. Sie sind eine wertvolle Investition auf deinem Weg zur optimalen ganzheitlichen Frauengesundheit.
Deine Gesundheit ist mir wichtig, und ich bin hier, um dich zu unterstützen, egal für welchen Weg du dich entscheidest.
Hallo, ich heiße Viktoria
Mama, zertifizierte ganzheitliche Darmgesundheitsberaterin, Ernährungs-/ und Achtsamkeitscoach
Viktoria Tauberger M.Sc. Ernährungs-/ Achtsamkeitscoach und zertifizierte ganzheitliche Darmgesundheitsberaterin
Meine Expertise liegt darin, Frauen auf ihrem Weg zu einem verbesserten Zyklus und gesteigerter Fruchtbarkeit durch ganzheitliche Ernährung und Entgiftung zu unterstützen. Mein Ziel ist es, ihnen ein neues Level an Wohlbefinden und Seelenbalance zu ermöglichen
Meine persönliche Gesundheitsgeschichte begann bereits in der Kindheit. Viele Jahre haben mich Darmprobleme, Allergien, Asthma und auch endometrioseartige Periodenbeschwerden begleitet. Die Schulmedizin konnte keine Ursachen feststellen. Das wollte und konnte ich nicht akzeptieren und nahm Mitte Zwanzig meine Gesundheit selbst in die Hand. Auf meiner Heilungsreise habe ich gelernt, wie wichtig es ist, auf die Gesundheit des Körpers und der Seele zu achten. Ich habe angefangen viel über Naturheilkunde, Ernährung und Persönlichkeitsentwicklung zu lernen. Dabei habe ich die Bedeutung von Darmgesundheit, ausgewogener Ernährung und hormoneller Balance entdeckt. Ist der Körper nämlich im Einklang mit der Natur, so kommt wieder alles in seine gesunde Balance. Heute vermittle ich nun in Kursen und Einzelberatungen mein Wissen über innere und äußere Zusammenhänge ganzheitlicher Gesundheit und habe bereits 420+ Frauen geholfen endlich Klarheit über die Ursachen von Zyklus-/ und Hormonproblemen zu gewinnen.
Lass uns herausfinden, ob ich auch dir helfen kann!
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Reizdarm adé